Zucker aus Paraguay
Zucker aus Paraguay
Die Kooperative Manduvirá wurde 1975 gegründet, mit dem Ziel kleine Erzeuger beim Verkauf des Zuckerrohres zu unterstützen und so einen Beitrag zu einer sicheren Zukunft zu leisten. Denn das Leben in der isolierten Region rund um das Dorf Arroyos y Esteros im Südwesten von Paraguay ist beschwerlich, die Farmen sind sehr klein und die Einkommen unsicher. Immer wieder wird der Landbesitz in noch kleinere Einheiten aufgeteilt um alle Nachkommen einer Familie mit Anbaufläche versorgen zu können.
Die Zertifizierung durch Fairtrade im Jahr 1999 hat enorm zur ökonomischen Entwicklung der Kooperative Manduvirá beigetragen. Der direkte Kontakt mit Importeuren und der verbesserte Zugang zu Marktinformationen haben die Verhandlungsmacht der Kooperative deutlich verbessert.
In den letzten Jahren haben die Zucker-Bauern der Kooperative Manduvirá eine eigene Produktionsanlage für Bio- und Fairtrade-zertifizierten Zucker gebaut, welche im Jahr 2014 in Betrieb genommen wurde. Dieses 15-Millionen-Dollar-Projekt konnte durch Gelder aus der Fairtrade-Prämie, mit Hilfe nationaler und internationaler Kredite und mit Unterstützung des Fairtrade Access Fund finanziert werden.
Dank dieser eigenen Zuckermühle müssen die Zucker-Bauern nicht mehr den 100 km langen Transportweg über staubige Straßen zur nächsten Verarbeitungsanlage auf sich nehmen und keine hohen Mieten für die Benutzung dieser Anlage bezahlen.
Die Mühle beschäftigt knapp 200 Personen, unter anderem auch junge Menschen, die aus Perspektivenmangel in die Hauptstadt Asunción gezogen waren und nun wieder heimgekehrt sind.

Die naturbelassenere Alternative zu Industriezucker: unsere süßen Verstärker auf Vollrohr-, Rüben-, oder Ahornbasis.
Gemeinschaftsprojekte stärken die Kooperative
Seit der Zertifizierung durch Fairtrade im Jahr 1999 profitieren die Kooperativenmitglieder von garantierten Mindestpreisen und der Bezahlung der Fairtrade-Prämie, aus deren Mitteln neben dem Bau der eigenen Zuckermühle bereits einige weitere soziale Gemeinschaftsprojekte verwirklicht wurden. Sie haben sich entschieden, einen Teil der Einnahmen aus der Fairtrade-Prämie für Barauszahlungen an die Mitglieder zu verwenden. Damit kann die Zeit zwischen den Ernteperioden, wenn Mitglieder nur niedrige Einkünfte erhalten, überbrückt werden.
Außerdem wurden ein neues Bürogebäude mit einer Klinik und eine Veranstaltungshalle aus den Mitteln der Fairtrade-Prämie finanziert. Das Gesundheitsprojekt hat die medizinische Versorgung der lokal ansässigen Menschen signifikant verbessert und darüber hinaus die Bedeutung der Kooperative innerhalb der Gemeinschaft deutlich verstärkt. Die Kooperative kommt für die Bezahlung eines Allgemeinmediziners, zwei Zahnärzten, zwei Sanitätern und einem medizinischen Labor auf. 20 Prozent der anfallenden Untersuchungskosten müssen von den Kooperativenmitgliedern selbst bezahlt werden. Nicht-Mitglieder bezahlen zwar etwas mehr, trotzdem wird diese Möglichkeit gerne in Anspruch genommen um nicht die 1,5 stündige Fahrt nach Asuncíon antreten zu müssen.
Weitere Mittel aus der Fairtrade-Prämie wurden insbesondere für die Renovierung der Häuser der Kooperativenmitglieder und die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung verwendet. Zudem wurde ein Traktor angeschafft, der allen Mitgliedern zur Verfügung steht.